Privatkredit
Geld kann nicht nur bei Banken geliehen werden, sondern auch von Privatpersonen. So kann es sein, dass bei finanziellen Engpässen, Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte, oder gar fremde Personen aushelfen möchten. Diese besondere Kreditform wird auch „P2P“- Kredit genannt: Kredit von Privatperson an Privatperson.
So funktioniert ein Privatkredit
Zwischen dem Geldgeber und -nehmer wird ein Vertrag aufgesetzt, um die Vereinbarungen, wie etwa über Laufzeiten und Zinssätze, rechtlich geltend zu machen. Privatkredite werden entweder direkt zwischen den Personen vereinbart oder aber über bestimmte Plattformen vermittelt.
- Kredite von Privatleuten an Privatleute
- Kreditvereinbarungen werden vertraglich festgehalten
- Privatkredite ohne Vermittlung oder über Plattformen
Wann Privatkredite Sinn machen
Der Privatkredit stellt vor allem für solche Personen eine interessante Finanzierungsmöglichkeit dar, welche von Banken als zu risikoreich für den Erhalt eines gängigen Kredits eingestuft werden. Zu diesem Personenkreis zählen zum Beispiel Menschen ohne regelmäßigem Einkommen, Arbeitslose, Selbstständige oder Alleinerziehende ohne gesicherter Arbeitsstelle. Privatkredite machen zudem Sinn, wenn es sich bei den benötigten Summen um verhältnismäßig kleine Beträge handelt. Denn Kleinkredite unter 2.000 € werden ungern von Banken vergeben: zu viel Aufwand für zu wenig Gewinn.
Privatkredite über Vermittlungsplattformen
Einige Plattformen im Internet bieten die Möglichkeit, Privatkredite zwischen Privatpersonen zu vermitteln. Der Kreditsuchende stellt seine Anzeige mit Auskunft über die Höhe und den Zweck des gewünschten Kredits ein, woraufhin sich dann im Idealfall Investoren und Geldgeber bei ihm melden. Diese Plattformen verlangen zwar nicht in allen Fällen eine Schufa-Auskunft, allerdings muss die Bonität des potentiellen Kreditnehmers bekannt sein. Je nach Bonität wird dieser dann von der Plattform eingestuft: je höher die Kreditwürdigkeit, desto geringer fällt die Zinshöhe für diese Person aus. Ein Kreditsuchender mit niedriger Bonität erhält einen höheren Zinssatz, da ein größeres Risiko der Zahlungsunfähigkeit besteht.
Folgende Ausschlusskriterien verhindern den Erhalt eines Privatkredits über Plattformen:
- Privatinsolvenz
- Haftbefehl
- Minderjährigkeit
- Kein Wohnsitz in Deutschland
- Kein regelmäßiges Einkommen
Auf Plattformen gilt, je mehr Mühe sich der Kreditsuchende mit seiner Anzeige gibt, desto höher sind die Chancen, einen Geldgeber zu finden. Die Art und Weise, wie das Kreditgesuch formuliert wird, sowie dessen Ausführlichkeit und Nachvollziehbarkeit lassen Rückschlüsse über die Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit und Kreativität des Kreditsuchenden zu.
Privatkredite ohne Vermittlung
Diese Kredite laufen ebenfalls von Privatperson an Privatperson, allerdings ohne den Zwischenschritt über eine Online-Plattform. Meist werden solche Kreditformen zwischen Familienmitgliedern oder Freunden vereinbart, es können aber auch Privatkredite an Institutionen wie beispielsweise einen Verein vergeben werden.
- Kreditvereinbarungen unter Privatpersonen ohne Vermittlungs-Plattform im Internet
- Kreditvereinbarungen vertraglich festhalten
- Konditionen können vom Kreditgeber bestimmt werden
- Kredit wird nicht in der Schufa erwähnt
Da sich die beteiligten Personen meistens kennen, basiert die Kreditvereinbarung auf einem Vertrauensverhältnis. Dennoch sollte die Kreditvergabe in jedem Fall vertraglich festgehalten werden. Der Kreditgeber kann dann im Falle einer ausbleibenden Rückzahlung rechtlich dagegen vorgehen. Es gibt übrigens fertige Musterverträge zum Ausdrucken im Internet, der Aufwand ist also gering.